RED ZONE ARTS
02.12.2022 - 02.02.2023
Ma Desheng
Ohne Titel: Sie sind frei zu denken
"Ohne Titel: Sie sind frei zu denken" ist der in Paris gemeinsam gewählte Titel für die erste Einzelausstellung des Künstlers Ma Desheng in Frankfurt am Main in der Galerie Red Zone Arts. Der Künstler, der trotz einer langjährigen Verbindung zu Deutschland seit einigen Jahren nicht mehr hier war, bietet uns eine Reihe von ganz außergewöhnlichen Kunstwerken.
Die Solo Ausstellung und ihre Eröffnung sind in der Tat ein außergewöhnliches Ereignis:
Die Duett-Ausstellung "LES ROCHES QUI DANSENT" (benannt nach einem kleinen Dorf) mit dem Künstlerkollegen LiFang war wegen Covid teilweise abgesagt worden, und der Künstler wurde am Reisen gehindert.
Die Ausstellung umfasst drei herausragende Serien von Kunstwerken:
Zwei Kunstwerke in chinesischer Tusche, die selten sind, wie wir später erläutern werden, und die als Verbindung oder Anregung für einen Besuch im Musée Cernuschi in Paris gedacht sind, das bis zum Februar 2023 die Ausstellung "Ink in Motion, Eine Geschichte der chinesischen Malerei im 20. Jahrhundert" bis zum 19. Februar 2023 zeigt. Die Ausstellung umfasst ein abstraktes Tusche von Ma Desheng, der zu den "fünf wichtigsten Persönlichkeiten der chinesischen künstlerischen Diaspora" gehört (zusammen mit Chang Dai-chien (Zhang Daqian), Zao Wouki (Zhao Wuji), Chu Teh-Chun, Changyu und Walasse Ting (Ding Xiongqan)). Im Galeriejargon ist er ein "kolossales" Künstler. Der im Cernuschi ausgestellte Werk stammt aus den Jahren 1990/1991 und " veranschaulicht den Stil und die Themen, die er seit den frühen 1980er Jahren bevorzugt hat. Breite Pinselstriche, die Ablehnung akademischer Kompositionsregeln, die Stilisierung von Landschaften und sexuell anzügliche weibliche Akte zeigen den Wunsch von Ma Desheng, die traditionelle Tuschemalerei durch einen Bruch von Thema und Technik zu erneuern."
Die beiden in der Galerie Red Zone Arts ausgestellten Tusche entstanden die eine abstrakt in Peking und die andere mit weiblichen Akten in Paris in seinen frühen Jahren
Neue Acrylbilder, die 2022 speziell für die Ausstellung in Frankfurt am Main und anlässlich der Veröffentlichung eines neuen Katalogs durch das CENTRE POMPIDOU für die Solo Ausstellung des Künstlers Ma Desheng (Ebene 4) bis zum 20. Februar 2023, die eine Sammlung seines außergewöhnlichen künstlerischen Werks präsentiert: Sie umfasst insbesondere Tuschen, Acrylbilder, Skulpturen und auch Holzschnitte, Serien von kleinen Statuen für Sammler und als Anregung für große Institutionen oder Stiftungen, sie in voller Größe zu schaffen, Zeichnungen, die der Künstler gerne spät in der Nacht anfertigt.
MA, Desheng ( 马德升 ) wurde 1952 in Peking geboren und lebt und arbeitet seit 1986 in Paris.
Ma Desheng ist Maler, Bildhauer und Dichter.
Ma Desheng ist Autodidakt, er begann als Holzschneider, einem der ältesten Druckverfahren der Welt, in China. Die Aufnahme in die Zentrale Akademie der Schönen Künste in Peking wurde ihm verweigert.
Zusammen mit Wang Keping, Huang Rui, Zhong Acheng, Yan Li und QU Leilei (Galeriekünstler) ist er Gründungsmitglied der Gruppe Xingxing (Stars), einer der postmaoistischen Dissidentenbewegungen (der sich 23 Künstler wie AI Wei Wei angeschlossen haben). Ma Desheng ist der Wortführer. Diese Bewegung wurde von den Behörden, aber vor allem von der zahlreichen Öffentlichkeit durch diese zwei bahnbrechenden Ausstellungen zeitgenössischer Kunst außerhalb der Mauern des Pekinger Museums wahrgenommen. Es gibt zahlreiche Publikationen: insbesondere "STARS 79-80", herausgegeben 2019 von Li Xianting und Huang Rui (von der Chinese University Press of Hong Kong mit Unterstützung der Star Arts Foundation) und einen großartigen Film "Beijing Spring", produziert von AC Films Production, der die historischen Aktionen dieser jungen Künstler nachzeichnet, die für ihre Zeitgenossen, aber auch für viele Intellektuelle zur Inspiration wurden. Das Plakat zu diesem Film war eine Reproduktion eines Kunstwerk von Ma Desheng. Dieser Film kann unter https://www.voanews.com/a/beijing-spring/6797842.html angesehen werden. Dann floh Ma Desheng, wie die anderen Stars auch, zunächst in die Schweiz und ließ sich 1986 in Paris nieder. 1992, als er bereits weltberühmt war und unmittelbar vor seiner Ausstellung im Guggenheim, hatte er einen schweren Autounfall. Er war gezwungen, sich lange zu erholen (fast 10 Jahre) und sah, dass er die Tusche aufgeben und mit Acryl auf Leinwand malen musste, was ihn zum größeren Weltruhm verhalf. Ma Desheng malt Frauen und tanzende Felsen, die auf farbigen Hintergründen an Menschen erinnern. Einst behauptet ein Kunstsammler über seine Werke sie seien weit entfernt von einfachen schweren und ernsten Lasten, wie majestätische Wale voller Leben und Kraft. "Ohne Titel" ist der Schlüssel zur Ma Desheng Schaffen, denn wie der Künstler in einem Zeitungsartikel (Le Monde, Seite 22, vom 17. November 2022, mit dem Titel "Ma Desheng, en corps à corps avec la matière") anmerkt, ist die schöpferische Freiheit eine Absolute, so wie auch der Mensch, der das Kunstwerk betrachtet, liebt und frei bleiben muss.
Die wichtigsten Museen der Welt und die renommierten asiatischen Kunstmuseen erwerben seine Kunstwerke, darunter: Musée d'art moderne de la ville de Paris, British Museum, Ashmolean Museum, Centre Georges Pompidou (Beaubourg), das Fukuoka City Museum, Japan; Fundação Oriente, Macau, das Cernuschi in Paris, das Hong Kong University Museum, M+ in Hong Kong. Stiftungen und große Sammler besitzen einen bedeutenden Teil seiner Werke. Die großformatigen Kunstwerke von Ma Desheng verdienen ebenfalls einen Platz auch in Sammlungen deutscher Museen.