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Anke Röhrscheid - Untitled

  • Galerie Anita Beckers Braubachstraße 9 60311 Frankfurt am Main (Karte)

GALERIE ANITA BECKERS
01.09. - 22.10.2022

Anke Röhrscheid
Untitled

Die Frankfurter Künstlerin Anke Röhrscheid präsentiert in der Galerie Beckers eine neue Serie von tiefblauen und teils großformatigen Aquarellen. Wie bei den früheren großen roten Arbeiten, für die Röhrscheid mittlerweile weithin bekannt und in vielen Museen vertreten ist, grundiert die Künstlerin die Farbe in vielen Schichten, die hellste zuerst und die dunkelste zuletzt und formt dann in einem langsamen Prozess die hellen Formen und Figuren heraus, welche die Fläche beleben und in Bewegung versetzen. Formen vor hellem Untergrund entstehen in einem ungewöhnlichen Prozess, indem die Künstlerin sozusagen ex negativo mit dem in Wasser getauchten Pinsel Farbe wegnimmt. Die „Figuren“, die ihre Bildräume bevölkern, sind in der blauen Serie abstrakter geworden und erinnern jetzt an Kristalle oder Moleküle.
Die so entstandenen „blauen Räume“ lassen an die kürzlich publizierten Bilder des Universums durch das James Webb-Teleskop denken, aber auch an sakrale Räume im Halbdunkel und bieten subtile Raumerfahrungen und „Zwischenzustände“, wie sie beispielsweise auch James Turrell mit seinen Installationen erzeugt hat. So ist die neue blaue Serie von Röhrscheid fast eine Art Gegenpart zu ihren früheren roten Großformaten, denn Farben wirken sehr direkt und erzeugen in uns Betrachtenden sowohl vitalisierende als auch beruhigende, vertiefende Effekte.
Eine weitere neue Arbeit ist die monumentale 3-D-Animation, die eine vergrößerte digitale Fortführung eines vor einigen Jahren entstandenen Aquarells mit demselben Motiv darstellt. Wie in ihren früheren Filmen und digitalen Arbeiten greift die Künstlerin hier auf eigene Bildideen zurück und erzeugt durch Bewegung und filmische Effekte eine Wirkung, die weit über die Möglichkeiten ihres sonst bevorzugten Mediums, des Aquarells, hinausgehen kann. Psychologische Momente von Faszination bis Bedrohung werden durch das sich um die eigene Achse drehende „Schwert“ mit seinen roten Stacheln evoziert. Die die Animation begleitende Musik wurde vom Produzenten und Sounddesigner Ludwig A.F. komponiert.
Text: Dr. Ingrid Pfeiffer, Kuratorin, Schirn Kunsthalle, Frankfurt am Main.

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