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Thomas Wrede
Thomas Wrede
06.02.2025 – 19.04.2025
Weiss war der schnee
Bernhard knaus
Die Galerie Bernhard Knaus Fine Art präsentiert ihre erste Einzelausstellung mit Werken aus dem Glacier Project von Thomas Wrede. In seinem fotografischen Œuvre lotet Wrede die faszinierende Grenze zwischen Inszenierung und Wirklichkeit aus, wobei Landschaften als zentrales Sujet fungieren. Seine Werke ergründen sowohl vorgefundene als auch eigens kreierte Konstruktionen in der Natur, stets im Spannungsfeld zwischen Authentizität und Artifizialität.
Bereits Wredes frühere Werkgruppen thematisieren Umwelt, Naturkatastrophen und menschliche Spuren in der Landschaft, was zu einer einzigartigen Bildästhetik zwischen surrealer Verfremdung, kritischer Dokumentation und apokalyptischer Fiktion führt. Seine spektakulären Landschaftsauf¬nahmen der alpinen Gletscher spiegeln dabei auf erschreckend bildliche Weise den fortschreitenden Klimawandel und seine Folgen wider und sind damit aktueller denn je.
Während die Serie Real Landscapes sich durch gezielte Inszenierungen mit Miniaturmodellen in natürlichen Umgebungen auszeichnet, in denen der Künstler bewusst mit der Perspektive spielt und eine Spannung zwischen Realität und Fiktion erzeugt, verschmelzen bei den Gletscherfotografien natürliche Landschaften mit menschlichen Eingriffen.
Wredes Glacier Project, das 2017 mit Aufnahmen des Schweizer Rhonegletschers begann, umfasst großformatige Panoramen sowie Außen- und Innenansichten der Gletscherhöhlen. Es basiert auf dem Konzept der verpackten Landschaft. Um das rapide Abschmelzen der Gletscher zu verlangsamen, werden große Eisflächen – temporär oder auch dauerhaft – mit Vlies abgedeckt. Detailaufnahmen zeigen die verwitterten Abdeckungen, die Geröll und schmutzigen Schnee freilegen. Die morbide Ästhetik der Falten, die gewählten Ausschnitte und die vielfältigen Grautöne ergeben einzigartige malerische Motive. Diese Aufnahmen erinnern an Wredes frühe Serie Samsö aus den 1990er Jahren, in der Plastikfolien auf einer dänischen Insel in atmosphärischen Schwarzweiß-Aufnahmen eine beklemmende Schönheit entfalten.
Im Kontrast zur maroden "Außenhaut" steht das faszinierende Farben- und Lichtspiel der jahrhundertealten Eisschichten im Inneren. Die Vliesabdeckungen scheinen durch das dünner werdende Eis und brechen teilweise in die Höhle ein, wodurch Außen und Innen, Natürliches und Künstliches verschmelzen.
In der neueren Arbeiten Blutschnee erkundet Wrede ein faszinierendes Naturphänomen am Presena-Gletscher in Südtirol. Die rosarot schimmernden Algen im Tauwasser verwandeln den Schnee in abstrakte, fast surreale Farbkompositionen, die die fragile Schönheit, Vergänglichkeit und klimatische Transformation der alpinen Landschaft eindringlich visualisieren.
Der Titel WEISS WAR DER SCHNEE unserer Ausstellung deutet auf eine verlorene Reinheit hin, evoziert eine elegische Meditation über die einst unberührte alpine Landschaft. Er changiert zwischen melancholischer Reminiszenz und zeitdiagnostischer Klage, indem er die jungfräuliche Reinheit des Schnees als Metapher für eine unwiederbringlich verlorene Ursprünglichkeit heraufbeschwört und symbolisiert so Vergänglichkeit und Wandel in Wredes Gletscherfotografien.
Wredes Ziel ist keine dokumentarische Erfassung der Gletscherveränderungen, sondern vielmehr die Verwendung der Fotografie als anschauliches Denken. Seine künstlerische Auseinandersetzung mit den Gletschern resultiert in verstörend schönen Bildern, die zwischen Idylle und Katastrophe, Inszenierung und Wirklichkeit oszillieren.
Als engagierter Künstler setzt Wrede das Glacier Project fort und besteigt weitere Gletscher, um die bedrohte Schönheit und Fragilität des Eises festzuhalten: „Ich will Bilder zwischen Dokumentation und subjektivem Sehen finden, die die Spuren der Klimakrise und die rapiden Veränderungen mitten in Europa sichtbar werden lassen. (2018)“. Seine Werke finden sich in renommierten Sammlungen weltweit. Zudem war er an der Klima Biennale im Museum für Angewandte Kunst in Wien (2021) sowie an der Ausstellung Weather Engines im Onassis Stegi in Athen (2022) beteiligt.
Bernhard Knaus
Niddastr. 84
60329 Frankfurt am Main
T. +49 2445 0768
Di–Fr 13–18 Uhr
Sa 11–15 Uhr
u.nV.

Now Now
Now now
01.11.2024 – 01.02.2025
katharina Hinsberg
Bernhard knaus FINE ART
Die Einzelausstellung "Now Now" präsentiert teils neue Arbeiten der Künstlerin Katharina Hinsberg und führt durch verschiedene Werkserien, darunter die Papierarbeiten „Farben (Säume)“, „runden“, „Schraffen“ und „Ajouré“. Hinsberg erkundet in ihren minimalistischen Werken die Beziehung von Linie, Fläche und Raum und zeigt, wie aus Reduktion unerwartete Vielschichtigkeit entsteht. Im Fokus steht das Thema der Reduktion und die Entdeckung von Freiheit innerhalb dieser selbstgesetzten Grenzen. Mit elementaren Materialien wie Farbstift, Skalpell und Papier entwickelt sie durch wiederholte Bewegungen und gestische Elemente Kompositionen, die überraschende Tiefe und Vielfalt entfalten. Der Prozess des Schneidens spielt eine zentrale Rolle, indem er den Arbeiten eine zusätzliche Dimension verleiht und den Blick auf den Raum dahinter öffnet.
In der Serie „Farben (Säume)“ nutzt und rekombiniert sie begrenzt verfügbare Materialien – Reste früherer Arbeiten – um Farben und Strukturen rhythmisch anzuordnen. Dabei integriert sie Techniken des Collagierens und der Montage und reflektiert kompositorische Fragen.
Der Titel "Now Now" verweist auf das Spannungsfeld zwischen Momenthaftigkeit und Dauer und lädt die Besucher ein, das Verhältnis zwischen impulsivem Zeichnen und präziser Wiederholung zu erkunden. Jede Wiederholung schafft Differenz und eröffnet neue Räume im künstlerischen Prozess.
Bernhard Knaus Fine Art
Niddastr. 84
60329 Frankfurt am Main
T. +49 2445 0768
Di–Fr 13–18 Uhr
Sa 11–15 Uhr
u.nV.

von leisem gewicht
von leisem gewicht
06.09.2024 – 19.10.2024
MYRIAM HOLME
Bernhard knaus
Bernhard Knaus
Niddastr. 84
60329 Frankfurt am Main
T. +49 2445 0768
Di–Fr 13–18 Uhr
Sa 11–15 Uhr
u.nV.

on architecture
on architecture
04.07.2024 – 31.08.2024
Hams Klemens, Dean Monogenis, Eamon O´Kane, Ralf Peters, Renato Nicolodi , Daniel Rich, Marten Schech, Lucy Williams, Thomas Wrede
Bernhard knaus Fine Art
Die Ausstellung "on architecture," behandelt die vielfältigen Facetten zeitgenössischer Architektur in der Kunst und versammelt Werke von neun international renommierten Künstlerinnen und Künstlern, die das Verhältnis von Raum, Struktur und menschlicher Interaktion untersuchen und interpretieren: Hams Klemens, Dean Monogenis, Renato Nicolodi, Eamon O Kane, Ralf Peters, Daniel Rich, Marten Schech, Lucy Williams und Thomas Wrede.
Architektur ist mehr als nur das Errichten von Gebäuden; sie ist ein Ausdruck von Kultur, Identität und Zeitgeist. In "on architecture" werden verschiedene Perspektiven und Medien genutzt, um die tiefere Bedeutung und die emotionalen Resonanzen von architektonischen Formen zu erforschen.
- Hams Klemens konzentriert sich auf die abstrakten Qualitäten von Bauwerken und schafft minimalistische Kompositionen, die die Essenz architektonischer Linien und Flächen erfassen.
- Dean Monogenis malt dynamische Stadtlandschaften, in denen die Grenzen zwischen Realität und Imagination verschwimmen. Seine Werke reflektieren die ständige Veränderung urbaner Umgebungen und den Einfluss der Zeit auf die Architektur.
- Renato Nicolodi arbeitet mit Skulpturen, die monumentale und zugleich zeitlose Strukturen darstellen. Seine Arbeiten spielen mit der Wahrnehmung von Massivität und Leere und regen zur Reflexion über die spirituelle Dimension von Bauwerken an.
- Eamon O´Kane erforscht die Verbindung zwischen Natur und Architektur. Seine Arbeiten zeigen oft hybride Räume, in denen natürliche und gebaute Elemente harmonisch miteinander verschmelzen.
- Ralf Peters verwendet Fotografie, um die urbane Landschaft zu dokumentieren und gleichzeitig zu abstrahieren. Seine Werke zeichnen sich durch eine klare, präzise Darstellung aus, die die Schönheit und Komplexität moderner Architektur einfängt.
- Daniel Rich übersetzt Fotografien von architektonischen Strukturen in präzise gemalte Werke, die sowohl die Originalität als auch die Symbolik der abgebildeten Gebäude betonen. Seine Arbeiten sind eine Reflexion über Macht und Politik in der Architektur.
- Marten Schechs gebaute Skulpturen und Objekte greifen die Strukturen von Gebäuden auf. Hierdurch wird die Statik von Gebäuden erlebbar und Funktionen von Haltbarkeit, Sicherheit und Schutz einer Behausung reflektiert. Dabei sind seine Skulpturen korrekt bauhistorisch verortbar und zeitlich einzuordnen.
- Lucy Williams rekonstruiert modernistische Architekturmodelle in Miniaturform und legt dabei besonderen Wert auf Detailtreue und Materialität. Ihre Werke sind eine Hommage an die Pioniere der modernen Architektur und deren visionäre Entwürfe.
- Thomas Wrede kombiniert in seinen Fotografien reale Landschaften mit Modellarchitekturen, wodurch traumartige Szenarien entstehen. Seine Arbeiten reflektieren die Sehnsucht nach idealisierten Welten und die Spannung zwischen Realität und Fiktion.
"on architecture" lädt den Betrachter ein, die vielfältigen Ansätze der Künstlerinnen und Künstler zu entdecken und sich mit den fundamentalen Fragen auseinanderzusetzen: Was ist Architektur? Wie prägt sie unser Leben und unsere Umwelt? Und wie können wir durch die Kunst neue Dimensionen und Bedeutungen von Räumen und Strukturen erfahren?
Bernhard Knaus
Niddastr. 84
60329 Frankfurt am Main
T. +49 2445 0768
Di–Fr 13–18 Uhr
Sa 11–15 Uhr
u.nV.

La Plaiv
La Plaiv
03.05.2024 – 29.06.2024
Petra Wunderlich
Bernhard knaus
Petra Wunderlich wendet einen raffinierten und didaktischen Ansatz an, um stoische Schwarz-Weiß-Fotografien zu erstellen, die in der Einzelausstellung 'La Plaiv' die architektonischen Fassaden der malerischen und romantischen Dörfer der gleichnamigen Region in der Schweiz sorgfältig untersuchen.
Wunderlich studierte bei Bernd und Hilla Becher an der Kunstakademie Düsseldorf und wurde Teil der Studierendengeneration der Düsseldorfer Fotoschule. Heute pflegt sie die Tradition der Düsseldorfer Schule der strengen Dokumentation durch eng beschnittene Fotografien, die dem Thema jedes Werkes einen distanzierten, aber diskreten Blick verleihen. Ihre sachliche Haltung und die Serialisierung der Fotografien greifen nüchterne Themen in Stil und Inhalt auf und verstärken die architektonischen Geometrien, die diese Schweizer Landschaft prägen – sowie die mysteriöse Abwesenheit ihrer Bewohnerinnen und Bewohner.
Bernhard Knaus
Niddastr. 84
60329 Frankfurt am Main
T. +49 2445 0768
Di–Fr 13–18 Uhr
Sa 11–15 Uhr
u.nV.

Shifting Surfaces
Shifting Surfaces
03.11.2023 – 10.02.2024
Harald Kröner, Iris Schomaker, Yang Jiechang
Bernhard Knaus Fine Art
„Shifting Surfaces“ präsentiert zeitgenössische Werke auf und mit Papier. Die Gruppenausstellung bei Bernhard Knaus Fine Art kontextualisiert neue Werke dreier Positionen: Collagen von Harald Kröner, Malereien von Iris Schomaker und Tuschezeichnungen von Yang Jiechang.
Leicht, dünn, zart – dem Medium Papier werden oft Begriffe zugeordnet, die seine Fragilität ausschließlich auf eine Art und Weise betonen. Dabei lohnt sich eine vielschichtige Betrachtung von Kunstwerken auf und aus Papier. Sobald man sich mit allen Sinnen auf die Beschaffenheit solcher Werke einlässt, beginnt man ihre Komplexität zu begreifen. Diese Offenheit bei der Betrachtung von Kunst wirft unseren Blick in betrachtender Rolle auf uns selbst zurück. Im Zentrum dieser Ausstellung steht demnach die Frage: Was kann Papier zeigen?
Yang Jiechang bearbeitet Papiere in unterschiedlichen Ausführungen mit Tusche. Dabei orientiert sich der Künstler an Motiven der chinesischen Kalligrafie, dekonstruiert diese im Prozess und findet unerwartete Ausdrucksformen für den Umgang mit jahrtausendealter Tradition. Die Zeichnungen der erstmals präsentierten „Familienbande" von Harald Kröner zeigen ihr Gewachsensein in Form von sich überschneidenden Material- und Farbschichten. Sie sind bewusst als mehrteilige „Erzählungen" im abstrakten Raum zu kleinen Familien zusammengefasst. Iris Schomakers großformatige Landschaften auf Papier zeigen magisch-realistisch anmutende Szenen. Vertraute Silhouetten fließen mit wohldosierter Verträumtheit zusammen und lassen sich in der Kombination mit malerischer Präzision an keinem Punkt vollends entschlüsseln.
In den Werken dieser drei künstlerischen Positionen treffen helle auf dunkle Farbflächen und scharfe Kanten auf filigrane Linien. Schomaker bedient sich malerischer Mittel zur Erzeugung von Tiefe, während diese in Yangs Arbeit durch zeichnerische Überlagerung entsteht und bei Kröner in tatsächlicher Dreidimensionalität mündet. Der faszinierenden Anziehungskraft jedes einzelnen Werkes liegen die scheinbare Fragilität und die sinnliche Qualität von Papier zugrunde. „Shifting Surfaces“ bezeichnet die Dynamik, die rund um das Medium aus dem Zusammenspiel von Zartheit und Stärke hervorgehen kann und stellt gleichzeitig die Konstitution des Gegensatzes infrage.
Harald Kröner (*1962 in Pforzheim) lebt und arbeitet in Pforzheim. Kröners Werk umfasst Zeichnungen sowie raumgreifende Installationen. Die Werke des Künstlers sind Teil institutioneller Sammlungen in Deutschland und in den USA.
Werke von Iris Schomaker (*1973 in Stade) waren 2013 im Frankfurter Kunstverein zu sehen. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin. Ihre „neue figurative Malerei“ (Dominic Eichler) wurde zuletzt in der Royal Academy of Arts in London gezeigt.
Yang Jiechang (*1956 in Foshan) wurde in Kaligraphie und traditioneller chinesischer Malerei ausgebildet. Der Künstler lebt und arbeitet in Paris und Heidelberg. Seine Werke waren unter anderem bei den Biennalen in Venedig und Liverpool sowie im Guggenheim Museum in New York City zu sehen.
Bernhard Knaus Fine Art
Niddastrasse 84, 1. OG
60329 Frankfurt am Main
Tel. +49 (0)69 244 507 68
Di–Fr 13–18 Uhr
Sa 11–15 Uhr u.n.V.

Not there – here
Not there – here
03.11.2023 – 10.02.2024
Terry Haggerty
Bernhard Knaus Fine Art
Die Einzelausstellung von Terry Haggerty bei Bernhard Knaus Fine Art präsentiert eine beeindruckende Welt aus sich drehenden und faltenden Reliefs, die vor dem Hintergrund verwinkelter, eigens für den Galerieraum entworfener Wandmalereien gezeigt werden. Haggerty schafft neuartige Formen aus Aluminium, in denen Zwei- und Dreidimensionalität eine faszinierende Symbiose eingehen.
Der britische Künstler arbeitet mit malerischen Mitteln auf Materialien wie Aluminium und Holz, um gängige Regeln der Raumwahrnehmung zu hinterfragen. Haggertys Wandreliefs eröffnen eine immersive visuelle Erfahrung und verwischen die Grenzen zwischen dem, was wir als Malerei und reale Form wahrnehmen. Seine Werke erforschen oft Illusionen von Mehrdeutigkeit und regen dazu an, Strukturen gleichzeitig aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Direkt vor uns sehen wir dabei die Ansicht einer Form aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Visuelle Ordnung scheint zu entgleiten, da sich die Objekte verzerren und verwandeln, wenn der Blick um sie wandert. Diese Ausstellung bietet die Gelegenheit, Aspekte von Terry Haggertys Arbeit in neuer Gestalt zu erleben. Sie ermutigt uns dazu, das Unsichtbare im Sichtbaren zu entdecken, verschiedene Wahrnehmungsdimensionen zu ergründen und uns auf eine fesselnde Reise zwischen dem Hier, dem Dort und darüber hinaus zu begeben.
Terry Haggerty (*1970 in London) studierte in England und lebt und arbeitet heute in den USA. In den vergangenen Jahren waren die Arbeiten des Künstlers in internationalen Einzelausstellungen zu sehen, neben weltweiten Auftragsarbeiten in öffentlichen Räumen und Privatsammlungen.
Bernhard Knaus Fine Art
Niddastrasse 84, 1. OG
60329 Frankfurt am Main
Tel. +49 (0)69 244 507 68
Di–Fr 13–18 Uhr
Sa 11–15 Uhr u.n.V.

Bobbin Tales From Landscape Blues
Bobbin Tales From Landscape Blues
09.09.2023 – 28.10.2023
Katja Davar
Bernhard Knaus Fine Art
Alte Muster lassen sich nur schwer durchbrechen, heißt es. Doch was passiert, wenn Brüche gar nicht das Ziel sind, sondern eine Hinterfragung dessen, woraus Muster gemacht sind, wozu sie gut sind und das Studium ihrer Beschaffenheit als Schritt in die Zukunft?
In "Bobbin Tales From Landscape Blues", der ersten Einzelausstellung von Katja Davar bei Bernhard Knaus Fine Art, zeigt die Künstlerin neue großformatige Zeichnungen und Wandgemälde. Katja Davar schafft im Spiel mit immersiven Räumen Welten, die gesellschaftliche Prozesse, naturwissenschaftliche Erkenntnisse und kunsthistorische Referenzen miteinander vereinen. Die Arbeiten der britisch-deutschen Künstlerin wirken wie eine gespiegelte Form unserer Realität, sie greifen Bekanntes auf und lösen sich wiederum in unerwarteten Momenten davon.
Die Referenzpunkte dieser Ausstellung lassen sich vorrangig im 16. und im 17. Jahrhundert finden. Katja Davar beschäftigt sich in ihren neuesten zeichnerischen Arbeiten mit der Formensprache sowie mit den Farben der flämischen Landschafts-malerei während dieser Zeit. Eine weitere Verbindung zur Renaissance bilden die Wände der Ausstellungsräume durchziehende Grafitmuster in Anknüpfung an eines der ältesten europäischen Spitzenmusterbücher, Le Pompe, das erstmals 1559 in Venedig erschien.
Katja Davar (*1968 in London) widmet sich in Videos, Zeichnungen und Animationen dem Verhältnis zwischen Menschen, Natur und neuen Technologien. Ihre facettenreiche Motivik handelt von utopischen wie dystopischen Aspekten antiker und moderner Lebenswelten.
Katja Davars Arbeiten waren seit ihrem Studium in London, Düsseldorf und Köln in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen und sind Teil internationaler Kunstsammlungen, unter anderen der Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland und der Sammlung der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main. Die Künstlerin lehrt seit 2012 als Professorin für Experimentelle Zeichnung an der Hochschule Mainz.
Fotos: ©Mareike Tocha
Bernhard Knaus Fine Art
Niddastrasse 84, 1. OG
60329 Frankfurt am Main
Tel. +49 (0)69 244 507 68
Di–Fr 13–18 Uhr
Sa 11–15 Uhr u.n.V.

POOL
POOL
08.07.2023 – 02.09.2023
Kyungwoo Chun, Serena Ferrario, Andy Fitz, Katharina Hinsberg, Myriam Holme, Levin Oehler, Ralf Peters, Giacomo Santiago Rogado, Theresa Weber
Bernhard Knaus Fine Art
Kunst hat kein Haltbarkeitsdatum.
In der Regel werden Kunstwerke für Ausstellungen in Galerien neu produziert. Einmal geschaffen, existieren sie für die Ewigkeit, beispielsweise in den Schränken von Museumsdepots oder in den Wohnzimmern von privat Sammelnden. Die Kunstwerke verändern sich, sie tragen die Spuren ihrer Geschichten in sich. Ebenso verändern sie auch ihre Umwelt und hinterlassen selbst Spuren. Die konstante Produktion von neuen künstlerischen Arbeiten für täglich rund um den Globus eröffnende Ausstellungen unter der Verwendung enormer Ressourcen ist alles andere als nachhaltig und kann unmöglich endlos fortgeführt werden.
Künstlerische Arbeit ist Transformation.
Jede Form von künstlerischer Arbeit bedeutet die (Um-)Nutzung von Dingen und alle Arbeit verbraucht zwangsläufig Materialien sowie weitere Ressourcen. Arbeit und menschliches Leben sind ohne Verbrauch nicht möglich. Doch ist es möglich, diesen Verbrauch zu reduzieren. Dazu muss das Neue in eine engere Beziehung mit dem Alten gebracht werden.
Brücken schlagen zwischen alt und neu.
Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt zwar die Kunstwelt, in der Praxis ändert sich allerdings wenig. Für die Gruppenausstellung POOL werden Kunstwerke aus dem Galeriebestand von Bernhard Knaus Fine Art mit jungen, internationalen Positionen zusammengebracht. Vier Künstler*innen zeigen ihre Arbeiten im Kontext ausgewählter Werke von fünf etablierten Positionen aus dem Galerieprogramm. Es geht um den Raum zwischen An- und Abwesenheit, Altem und Neuem, zwischen gestern und morgen, um einen Deep Dive in Themen, die uns alle seit Langem und genau in diesem Moment beschäftigen.
Bernhard Knaus Fine Art
Niddastrasse 84
60329 Frankfurt am Main
T +49 (0) 69 244 507 68
Di–Fr 13–18 Uhr
Sa 11-15 Uhr u.n.V.

Relics
RELICS
06.05.2023 - 29.06.2023
Stefan à Wengen
Bernhard Knaus Fine Art
Mit "Relics" präsentiert der Düsseldorfer Maler Stefan à Wengen seine dritte Ausstellung in der Galerie Bernhard Knaus Fine Art in Frankfurt am Main.
Neue groß- und kleinformatige Gemälde des Künstlers werfen darin im Zusammenspiel mit den erstmals präsentierten konzeptuellen Kunstwerken "Homo Helveticus" und "Relics" Fragen rund um die Mehrdeutigkeit des englischen Begriffs "Relics" (dt. Relikt oder Reliquie) auf. Größtenteils in schwarz-weißer Farbigkeit thematisieren die neuen Arbeiten von à Wengen, anknüpfend an seine früheren Werke, der Kunstgeschichte seit Jahrhunderten bekannte Topoi rund um die Stichworte Tod, Lust und Zeitlichkeit. Malereien mit Cowboys sowie mit bunten Zebras, Kühen und Pferden bieten in der Ausstellung farbige Kontrastpunkte und antworten spielerisch auf die allumfassende Melancholie.
Stefan à Wengen (*1964 in Basel) war seit seiner Ausbildung an der Schule für Gestaltung in Basel Dozent für Kunstgeschichte und Mitbegründer des Projektraums SPAM-Contemporary in Düsseldorf. Seine Werke wurden bereits in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland, unter anderem in Zürich, Berlin und New York, gezeigt. Sie sind außerdem Teil internationaler Kunstsammlungen.
Bernhard Knaus Fine Art
Niddastrasse 84
60329 Frankfurt am Main
Tel. +49 (0) 69 244 507 68

Unter dem Pflaster
Sara-Lena Maierhofer und Flo Maak teilen seit vielen Jahren ein Studio in Berlin. Im letzten Jahr haben sie gemeinsam die Ausstellung 'New Anatomies' kuratiert, in der sie sich ausgehend von einer fotografischen Arbeit Ulrike Ottingers mit Fragen von Identität, Geschlecht und Begehren beschäftigt haben. Für die gemeinsame Ausstellung 'Unter dem Pflaster' entwickelten sie im wechselseitigen Austausch neue Arbeiten: Sara-Lena Maierhofer zeigt Fotogramme und fotografische Experimente, Flo Maak Fotografien und fotografische Skulpturen.
Ergänzt wird die Ausstellung durch Skulpturen von Sonya Schönberger und einen gemeinsamen Beitrag von Magdalena Emmerig und Flo Maak.