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Felix Breidenbach, Raphael Brunk - Ex

  • Schierke Seinecke / Rundgaenger Niddastraße 63 60329 Frankfurt am Main (Karte)

SCHIERKE SEINECKE / RUNDGÆNGER
03.09. - 13.11.2021

Felix Breidenbach, Raphael Brunk
Ex

Beide Künstler haben in der Klasse von Andreas Gursky an der Kunstakademie Düsseldorf studiert. Brunk von 2013 bis 2018 und Breidenbach von 2012 bis 2017. Felix Breidenbach (*1986) wählt für seine Kunst einen nachhaltigen Ansatz. Das Papier als Bildträger stellt er selbst her, die Werkzeuge, die er zur Gestaltung benutzt, sind gefunden oder recycled. Seine Arbeiten sind als Nullpunkt zu betrachten, als Neubeginn. Die kaum erkennbaren Spuren und Informationsfragmente erzählen von Systemen (Nationen, Technologien, Wertesysteme, Architektur, etc.), die einerseits extreme Relevanz besitzen, aber gleichzeitig ihr utopisches Potenzial nicht einzulösen scheinen. Die Tatsache, dass die Spuren fast verschwinden und nur noch als entleerte Symbole übrig bleiben, kryptisch, dekontextualisiert und ohne die Funktion, die Systemen an sich zugeschrieben wird, legt nahe, dass sie durch den Filter einer spekulativen Zukunft projiziert auf eine spekulative Vergangenheit betrachtet werden. Wie Blaupausen, Landkarten oder Pläne beschreiben sie Umstände, die nicht mehr eindeutig geklärt werden können. Was man auf den Bildern von Raphael Brunk (*1987) sieht, lässt sich nicht wirklich begreifen. Der Spekulation sind keine Grenzen gesetzt. Hat man es mit Momentaufnahmen von Explosionen im Weltall zu tun? Handelt es sich um winzige Konstellationen, die erst mit Hilfe eines Mikroskops sichtbar werden? Unbegreifbar bleibt aber nicht nur, was man sieht, sondern auch, was das Werk überhaupt ist. In seiner abstrakten Komposition könnte es sich um ein expressives Gemälde handeln. Doch von einem Pinselauftrag fehlt bei genauerer Betrachtung jede Spur. Aber wenn es eine Fotografie sein sollte, was ist dann eigentlich abgebildet? Mit den herkömmlichen Herstellungsformen von Kunst kommt man Brunks Werk nicht näher. Sicher ist zunächst nur, dass die Bilder einen starken visuellen Reiz ausüben, ohne jedoch das Visualisierte preiszugeben. Um sie einigermaßen zu bestimmen, könnte man sie als digitale Malerei bezeichnen. Brunk nimmt dafür keinen wirklichen Pinsel zur Hand, sondern nutzt die Werkzeuge, die ihm neuartige digitale Bildprogramme zur Verfügung stellen. Zunächst verwendet Brunk sein Smartphone als 3D-Scanner, indem er Teile seiner Umgebung mit Hilfe einer speziell programmierten App aufnimmt und so am Bildschirm ein 3D-Modell entsteht. Von dem Modell macht er einen Screenshot, so dass aus dem 3D-Modell ein zweidimensionales Bild wird. Ausgehend hiervon wird eine weitere virtuelle, dreidimensionale Geometrie errechnet, welche eine Art Höhenrelief der einzelnen Farbpixelinformationen entstehen lässt. In einem weiteren Schritt wird dieses Modell wiederum in eine 2D-Ansicht transformiert. Die so entstandenen Strukturen werden im weiteren Prozess mit Hilfe unterschiedlicher Bildbearbeitungstools weiterbearbeitet, wobei teils durch kultivierten Zufall der Algorithmus selbst zum Kreator wird. Zuletzt werden verschiedene so behandelte Dateien zum finalen Werk digital verschmolzen.

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