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Liu Guangyun - Im Schatten junger Mädchenblüte

  • Galerie RED ZONE ARTS Grüneburgweg 94 60323 Frankfurt am Main (Karte)

RED ZONE ARTS
19.04. -28.05. 2021

Liu Guangyun
Im Schatten junger Mädchenblüte
Mixed Media Installation

In den Liedern von Chu (chinesische Gedichte aus dem 4. - 3. Jahrhundert v. Chr.) beschwört der Dichter Qu Yuan seine Wanderschaft durch den Himmel, die als Suche nach einem verlorenen Liebesideal gelesen werden kann. Der Titel der Ausstellung ist gleich dem Titel des zweiten Bandes von Marcel Prousts A La Recherche du Temps perdu (Auf der Suche nach der verlorenen Zeit), für den "alle Kunstwerke äußerst ernste Dinge sind, die in der Lage sind, den Größten unter uns während ihrer Existenz zu beschäftigen".
Liu Guangyun, ein zeitgenössischer Künstler der mit unterschiedlichen Medien arbeit, lebt im Rhein-Main-Gebiet, kehrt aber immer wieder nach Shanghai zurück. Seine Hin- und Rückreisen hinterfragt er in seinen Arbeiten und besonders in seiner Serie Original Farben. Der Künstler lehnt Stoffe mit industriellen Farbstoffen ab und verwendet in diesen Arbeiten ein Bleichmittel, um eine authentischere (Ur-) Farbe wiederzuentdecken. In seinen Werken hebt Liu Guangyun diesen Prozess hervor. Der Betrachter kann am Eingang der Ausstellung verstehen, was diese zufälligen Streifen bedeuten. Die Entdeckung der wieder erhaltenen Farben gibt Aufschluss über seinen künstlerischen Prozess. Im Laufe dieser Suche hinterfragt Liu Guangyun immer wieder die Zerbrechlichkeit der Identität und die Schwierigkeit, seine beiden Kulturen miteinander zu vereinbaren, wodurch in Folge seine Identität bereichert und komplexer wird. In seiner Serie Deeply Superficial versteckt Liu Guangyun die Gesichter europäischer und asiatischer Modelle in Kunstharz; auf diesen nachbearbeiteten Gesichtern mischen sich manchmal ein asiatisches mit einem europäischen Profil, und Merkmale werden letztendlich künstlich auslöscht. Dadurch enthüllt er eine rätselhaftere Schönheit.
Cui Hu, während der Tang-Dynastie in Xian, erzählt, dass eines Tages ein junger Gelehrter zu einer Prüfung kommt. Er ist durstig und geht in einen Hof, um nach Wasser zu fragen. Unter einem blühenden Pfirsichbaum schöpft ein schönes Mädchen Wasser. Doch der Besucher geht wieder. Ein Jahr später kommt er wieder vorbei, das Mädchen ist nicht mehr da: "Letztes Jahr, an diesem Tag, in dieser Tür, spiegelten sich ihr Gesicht und die Pfirsichblüten rot. Ihr Gesicht, ich weiß nicht, wo es hin ist, die Blumen lachen noch immer in der Frühlingsbrise." Die Zeit flieht hinweg, die Kunstwerke bleiben.

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