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6c12


  • Galerie Monica Ruppert 48 Bleichstraße Frankfurt am Main, HE, 60313 Deutschland (Karte)
 

6c12

13.07.2024 – 24.08.2024
DANIEL HARTLAUB
Galerie Monica Ruppert

In seiner ersten Einzelausstellung in der Galerie Monica Ruppert entführt uns der Künstler Daniel Hartlaub mit seinen Kohlezeichnungen in leere Räume und in die Welt des Frankfurter Chemie-Nobelpreisträgers Benjamin List. Die Ausstellung läuft vom 13.07. bis 02.08.2024. Die Eröffnung findet am 13.07.2024 um 17:00 Uhr statt. Zur Einführung spricht die Wissenschaftsjournalistin Sonja Kastilan.

6c12… im Jahr der Fußball-Europameisterschaft und der Olympischen Spiele scheint dieses geschickt gewählte Marketing-Kürzel aus dem Bereich des Sports ja auf der Hand zu liegen. Und schon liegt man komplett daneben. Und ist zugleich mittendrin, in den Arbeiten von Daniel Hartlaub. Denn bei seinem zeichnerischen Werk sollte man stets genauer hinsehen: 6c12 steht nicht für einen Supersportler oder ein Paar erfolgsversprechende Sprintschuhe. Das Kürzel ist schlichtweg die chemische Bezeichnung für Kohlenstoff, einem Grundstoff unseres Lebens. Oder wie es der Künstler ausdrückt „… von knallhart wie ein Diamant bis zu butterweich wie das Graphit, mit dem ich zeichne.“

Abgeleitet ist der Ausstellungstitel aus einem Zyklus von Zeichnungen, die in dieser Ausstellung erstmalig in Originalgröße zu sehen sind. Die Bildserie zeigt Lebensstationen des Frankfurter Chemie Nobelpreisträgers Benjamin List – und begleitete ursprünglich einen Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung anlässlich der Preisvergabe im Jahr 2021. Hartlaub und List kennen sich seit Kindertagen, spielten zusammen in einer Punk-Band und verloren über all die Jahre nie den Kontakt. In nur neun Bildern schafft es der Künstler, uns in das bewegte Leben des Wissenschaftlers eintauchen zu lassen: vom sorglosen Spielen auf der Straße, über das erste chemische Erweckungserlebnis bis zum Anruf aus Stockholm.

Ausgezeichnet wurde List für seine Entdeckung im Bereich der Asymetrischen Organokatalyse, durch die Moleküle wesentlich effizienter und damit nachhaltiger produziert werden können. In Interviews erwähnt List immer wieder, dass die Katalyse für ihn nur ein Molekül entfernt von der Magie sei.

Dieses Gefühl kennt Hartlaub nur zu gut. In seinen Zeichnungen, Musik-Videos und Kurzfilmen spielt dieser Moment, immer wieder eine entscheidende Rolle. Eine Situation, in der alles umbricht. Ein Detail, das plötzlich auftaucht. Eine Utopie, die zur Dystopie wird. Visualisiert wird dieser Schwebezustand in dieser Ausstellung durch die Zeichnungen anscheinend leerer Räume. Wobei Hartlaub das Paradoxon fasziniert: „Kann es überhaupt einen leeren Raum geben, wenn ich ihn doch gezeichnet habe…“

Vielleicht liefert die Antwort der in der Ausstellung stehende alte, analoge Telefonapparat. Doch was passiert, wenn es klingelt? Vielleicht ist am anderen Ende der Leitung ja doch 6c12? Die Antwort kennen bisher nur der Künstler und der kleine Funken Magie, auf den wir Kohlenstoffwesen uns manchmal alle einlassen müssen.

Galerie Monica Ruppert
Bleichstr. 48
60313 Frankfurt am Main

T. +49 171 18 36 462
T. +49 69 219 329 88

Do–Fr 15–19 Uhr
Sa 12–15 Uhr u.n.V.

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