Galerie Hübner & Hübner
12.03. - 20.03.2021

in Pinsel, der je nach Sichtweise Licht ins Dunkel trägt oder wie eine Fackel ein Signal zum Aufbruch gibt. Annika van Vugt hat dieses Motiv aus ihrem Projekt „Systemrelevant“ noch einmal herausgenommen und vergrößert in Öl umgesetzt. Im Rahmen des Projektstipendiums „Neustart Kultur“ der Hessischen Kulturstiftung setzt sie sich mit Personen mit systemrelevanten Berufen aus ihrem Umfeld auseinander. Es entstanden einfühlsame Porträts in Öl von Individuen, die angesichts ihrer besonderen Verantwortung in der Pandemie ohne Unwillen freundlich die Betrachtenden anschauen. Auch die Gerätschaften, die diese zur Berufsausübung benötigen, werden hervorgehoben und einzeln in Acryl auf Papier im gleichen Format gewürdigt; es sind beispielsweise das Operationsbesteck eines Arztes, die Melkbecher eines Landwirtes oder der Rollstuhl einer Pflegerin. Unwillkürlich stellen sich Gedanken zur Systemrelevanz von Berufen ein und zur Wertschätzung dieser in unserer Gesellschaft.
Nun ist es nicht so, dass durch eine klare Paarbildung Beruf und Attribut klar zugeordnet werden können. Wie in einer Art Memoryspiel soll man sich Gedanken über Zugehörigkeiten machen und wird unter Umständen über das Ergebnis überrascht sein. Dieses Offenlassen schließt imaginär viele Berufsgruppen und Individuen in die Reihen mit ein, die hier nicht berücksichtigt werden konnten. Für die kurze Laufzeit des Projektes steht in der Galerie eine „Wall of Fame“, die zumindest temporär die Wichtigkeit dieser exemplarischen systemrelevanten Menschen sichtbar macht – auch wenn sie in der Regel von den meisten nur von draußen mit Abstand gesehen werden können.