GALERIE HÜBNER + HÜBNER
04.03. - 01.04.2022

Claudia Reinhardt: Fotoarbeiten
Lena Linnros: Tagebuch

Eröffnung Freitag 04. März ab 18:00 Uhr; Interview wenn möglich um 19.00 Uhr mit den Künstlern.
Claudia Reinhardt - Fotoarbeiten
Die Fotografin Claudia Reinhardt findet in ihren biographischen Recherchen und streng inszenierten Bildern Aspekte, die weit über das individuelle Schicksal hinaus gehen, auch weil sie tief sitzende Emotionen berühren und Reflexionen anstoßen. Mal dokumentiert sie Lebensorte von Weggezogenen oder Verstorbenen, mal inszeniert sie Momente, in denen Menschen mehr oder weniger frei den Tod wählen: In der Serie „No Place like Home“ sucht sie Orte ihrer Kindheit auf und zeigt sie menschenleer, in „Widows.Witwen“ zeigt sie die Leerstelle, die der Tod des Ehepartners hinterlässt.  Durch die Auseinandersetzung mit Personen ihrer eigenen Kindheit, verehrten Künstlerkollegen oder in historischen Schicksalssituationen gescheiterten Menschen sieht Claudia Reinhardt auch sich selbst mit anderen Augen. Die Beschäftigung mit der eigenen Geschichte impliziert eine globalere Sicht, ebenso wie die Betrachtung einer privaten Tat auch immer politisch zu sehen ist. „Sich mit dem Tod zu beschäftigen heißt, sich für das Leben zu interessieren“, schreibt Claudia Reinhardt im Vorwort zur Serie „Tomb of Love – Grabkammern der Liebe“. Hier stellt sie den Freitod von Liebespaaren nach, um sich als Künstlerin ein Bild zu machen, wie sich Liebe, Tod und Verlust zusammenfügen. Die Bilder sind verstörend und faszinierend zugleich.

Lena Linnros - Tagebuch
Die schwedische Künstlerin Lena Linnros ist eine Vielzeichnerin, die sich in der traditionellen Zeichnung verwurzelt fühlt, und sich im Zeichenprozess von Farben und den abstrakten Qualitäten ihrer Motive leiten lässt. Ihre Inspiration nimmt sie aus Alltagszenen und Naturbeobachtung. Es entstehen abstrahierende Bilder, die die durch die Jahreszeiten veränderlichen Farben der Natur aufnehmen und in stimmungsvolle Farbflächen und -kaskaden umsetzen.
Die in der Galerie Hübner + Hübner gezeigten Zeichnungen sind in den letzten zwei Jahren unter dem Eindruck der pandemiebedingten Abgeschiedenheit von Schrebergarten und Sommerhaus entstanden. Sie zeugen von einem kontinuierlichen, sich über die Jahreszeiten hinweg erstreckenden Blick auf die Natur, der ihre Verletzbarkeit, aber auch ihre Schönheiten und Stärken zeigt. In ihren künstlerischen Tagebüchern zeichnet und malt Lena Linnros immer wieder Blaubeeren, die klimadingt immer weniger zu finden sind, und entdeckt dabei ihre Zartheit und fragile Kraft. Es entstehen zauberhafte Zeichnungen und Malereien.