Galerie Heike Strelow
06.08. - 27.08.2021

Martina Kügler
Der Mensch ist ein Durchzugsgebiet

Martina Kügler, die 2017 verstorben ist, hat ein beeindruckendes, facettenreiches Werk hinterlassen.
Neben poetischen Texten, feinen Bleistiftzeichnungen, farbigen Aquarell-, Kreide und Filzstiftzeichnungen sowie Collage finden sich zum Teil expressive Leinwandarbeiten. Die Künstlerin, die zwischen 1966 und 1972 an der Frankfurter Städelschule studierte, hatte ein großes Repertoire an künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung und oszillierte in ihrem Werk zwischen abstrakten und figurativen Ausdrucksweisen. Doch ob sie Zeichnungen fein ausarbeitete, Gedichte schrieb oder impulsiv Striche oder Farbe auf Papier oder Leinwand brachte, „stets kreist ihr Werk um Gefühle“ (Hans-Jürgen Döpp). Ihr künstlerisches Anliegen ist durch die Schau ins eigene Innere geprägt, um das Unbewusste zu erkunden. Dies, aber auch ihre Lust am Rätselhaften und Phantastischen sowie ihre Verbindung zur Sprache und Poesie stellt Martina Kügler in eine Linie mit den Surrealisten, wenngleich sie sich auch virtuos andere künstlerische Ausdrucksformen des 20. Jahrhunderts im Wortsinne zu eigen machte. Auch eine Nähe zur Art Brut ist zu erkennen, was nicht erstaunt, kämpfte sie doch ihr erwachsenes Leben lang mit den eigenen Dämonen. Doch wenn gerade ihre impulsiven Arbeiten tatsächlich eine gewisse Rohheit und Unmittelbarkeit besitzen, zeigen auch sie, wie sehr Martina Kügler durch ihre akademische Ausbildung im „ künstlerischen Denken und in der europäischen Kunstgeschichte verwurzelt war“ (Thomas Röske).
Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Martina Kügler und A Private Collection, Frankfurt entstand, konzentriert sich auf das figurative Werk und zeigt eine Auswahl von Arbeiten, die nicht nur aus mehreren Jahrzehnten stammen, sondern auch die verschiedenen Medien, derer sich die Künstlerin bediente, abbildet.
Im September werden wir Arbeiten von Martina Kügler auf der Positions Berlin zeigen.