FILIALE
04.09. - 09.10.2021

Alicia Viebrock
Amygdala Mundi

Alicia Viebrocks Bilder lassen an die informelle Malerie der Nachkriegszeit denken, während ihre Motive in der Natur wurzeln. Sie geben sich jedoch nicht der Schönheit des floralen hin, sondern zeigen eine Abstraktion, die eine neue, eigene Naturgewalt heraufzubeschwören scheint - ihr Fließen, Wachsen, Winden und Bersten aufgreift, ohne sich einer romantisch idealisierten Symbolik hinzugeben. Auf den ersten Blick wirkt die Malerei Alicia Viebrocks wie formgewordenen euphorische Geste. Tempo und Dynamik spielen dabei eine ganz wichtige Rolle - sie entstehen in Abhängigkeit von der Viskosität der farbigen Tusche., die mal schnell, mal zähfließend mit scharfkantigen großzügigen und fein nivellierenden Pinselstrichen aufgetragen, flüchtige Strukturen einfängt. Abstoßung und Erschließung sind Teil eines Malprozesses, der sich auf die Farbe konzentriert und ihr Raum gibt. Tritt man ganz heran, lösen sich die Bilder nicht etwa auf, sondern offenbaren wiederum neue Farbformationen, in denen sich Partikel verwirbeln, Oberflächen mürbe werden und aufbrechen.