Cut by Cut
17.01.2025 – 01.03.2025
Dorthe Goeden & Philipp Hennevogl
Galerie Maurer
Dorthe Goeden untersucht in ihrer künstlerischen Arbeit Wahrnehmungs- und Erinnerungsprozesse. Dabei interessiert sie der Blick auf Alltägliches, Flüchtiges und Beiläufiges ebenso wie die Relationalität von natürlich gewachsenen und kulturell entwickelten Strukturen. Grundlegendes gestalterisches Element ist die Linie, die sie vom grafischen Gedanken der Zweidimensionalität löst und so die Grenzen von Bild, Objekt und Raum hinterfragt. Zeichnerisch hält sie Fragmente ihrer unmittelbaren Umgebung fest, reduziert diese auf wenige Linien, löst einzelne Bruchstücke aus ihrem Kontext heraus. Daraus beginnt sie einen Neuaufbau. Es entstehen komplexe Arbeiten, die das Verhältnis von Anwesendem und Abwesendem, von chaotischem Geschehen und ordnenden Strukturen thematisieren und die Körperlichkeit einer Skulptur annehmen können. Reduktion und Rhythmisierung werden bildbestimmend. Im Rahmen von Wiederholungsprozessen interessieren sie die Möglichkeiten und gedanklichen Reflexionen, die sich in Differenzen eröffnen. Dorthe Goeden arbeitet vorwiegend auf und mit Papier. In teils großformatigen Werken lotet sie die Grenzen von Material und Technik aus.
Philipp Hennevogl: Verselbständigung der Linie, die gleichwohl eingebunden bleibt in die technische Behandlung der Fläche; dies ist eines der Merkmale der zum Teil sehr großformatigen Arbeiten Philipp Hennevogls. Ausgangspunkt jedes Werks ist immer zunächst die Photographie, die dann in einen Linol- oder Holzschnitt transformiert wird. Anders als erwartet, führt dies jedoch nicht zu einem schlichten Realismus, sondern der Bezug zum Realen wird auf frappierende Art und Weise unterlaufen. […] Erzielt wird damit eine optische Simultanität, das Motiv wird in die Fläche gesetzt und damit dem räumlichen Kontext entzogen. Durch diese Technik werden überbordende Muster erzielt, Strukturen, serielle Flächen, mäandernde und florale Linien, die dem Motiv den Realismus austreiben. Zu sehen sind die großen Register der Kunstgeschichte: Stillleben, Portraits, Landschaften, Architekturen. Diese geraten zu Vexierbildern, in denen das Dargestellte zu oszillieren beginnt: zwischen Realismus und Abstraktion, zwischen Fläche und Linie. (Sabine Flach, Berlin 2008, Auszüge).
Galerie Maurer
Fahrgasse 5
60311 Frankfurt am Main
Tel.: +49) 069 900 256 40
Mi–Fr 13–18 Uhr
Sa 12–16 Uhr u.n.V.